Samstag, 29. Dezember 2018

Räuber, Büßer, Unglücksraben- Geschichte und Geschichten aus dem Wittelsbacher Land

Ohne Papier geht es nicht. 


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Montag, 24. Dezember 2018

Freitag, 14. Dezember 2018


Ich wollte auch einmal eine Weihnachtsgeschichte schreiben, vielleicht gefällt sie euch.



Die anstrengende Zeit vor dem Fest

„Schläfst du schon?“
„Mmmmmhhh…..“
„Du schläfst doch noch nicht? Bist du sauer? Ich will dich aber nicht wecken!“
„Liebes, ich war nur ein ganz klein wenig eingenickt. Aber, wenn du mit mir reden möchtest, bin ich natürlich hellwach!“
„Du bist also doch sauer!“
„Nein ich bin nicht sauer!!!“
„Warum schreist du dann?“
„Ich schreie nicht!!!!!“
„Okay, du schreist nicht! Wir haben noch nicht über die Geschenke gesprochen!“
„Worüber? Über welche Geschenke?“
„Über die Geschenke, die jedermann am Heiligen Abend unter den Baum legt. Die Kinder warten drauf, die Schwiegermutter und ich irgendwie auch. Ich möchte mich nicht jedes Jahr um alles alleine kümmern.“
„Muss das jetzt sein? Hat das nicht bis morgen Zeit?“
„Nein! Morgen hast du wieder keine Zeit. Wir sprechen jetzt darüber.“
„Gut, dann lass uns darüber reden. Ich bin jetzt wach! Meinst du nicht, dass dieser Heilige Abend nur noch dem Konsum dient? Wir beschenken uns, die Kinder reden nur noch über die tollen Dinge, die sie gerne hätten und die sie unbedingt brauchen. Keiner macht sich mehr Gedanken über den tieferen Sinn dieses Feiertages.“
„Nein, nein, das stimmt doch nicht. Für Grundsätzliches ist es jetzt eigentlich zu spät. Das Fest wird schon so lange Zeit gefeiert und wir pflegen nicht nur das Schenken, sondern auch die Tradition.“
 „An diesem Heiligen Abend vor vielen Jahrhunderten sind unsere Vorfahren auf diesem Planeten gelandet. Unsere Vorfahren haben ihn bewohnbar gemacht, unsere Zivilisation aufgebaut, gegen die Widrigkeiten der Natur und die gefährlichen und bösartigen Kreaturen, die sich uns in den Weg stellten. Viele verloren dabei ihr Leben im Kampf gegen die zweibeinigen Eingeborenen, die uns zwar eigentlich weit unterlegen waren, aber trotzdem hartnäckigen Widerstand leisteten. Nach wenigen Jahren hatten unsere Vorväter die Auseinandersetzung mit diesen Zweibeinern für sich entschieden und begannen diesen Planeten für uns lebenswert zu gestalten. Unseren Toten und dem begnadeten Führer, der uns in diese neue Welt geleitet hat, gedenken wir an diesem Heiligen Abend.“
„Ist doch gut. Reg dich doch nicht auf. Du redest wie einer von den Priestern. Ich wollte ja nicht mehr und nicht weniger, als darüber zu sprechen, was wir uns am Heiligen Abend schenken wollen. Die Kinder freuen sich doch so auf die Feiertage.“
„Ich freue mich doch auch auf die Tage zusammen mit euch.“
„Ich denke, wir halten es wie all die Jahre zuvor. Wir schenken uns nichts, vielleicht eine Kleinigkeit, aber nichts Großes.“
„Aber halte dich auch daran, nicht wie letztes Jahr. Dann stehe ich da und fühle mich schlecht.“
„Dann sprechen wir über die Kinder. Was meinst du? Was wollen wir schenken? Haben Sie sich irgendetwas gewünscht?“
„Hast du dir denn gar keine Gedanken gemacht? Immer bleibt alles an mir hängen.“
„Vielleicht haben sie dir gegenüber Wünsche geäußert? Sicher wieder irgendwas Technisches“
„Nein, ganz im Gegenteil, sie wünschen sich dieses Jahr etwas Lebendiges.“
„Ein Meerschweinchen?“
„Nein, etwas Größeres mein Schatz!“
„Eine Katze oder einen Hund? Ich weiß nicht ob ich das möchte, zwei Wochen kümmern sich die Kinder um die Tiere und dann müssen wir für sie sorgen. Nein, nein, das ist keine gute Idee.“
„Nein, auch keinen Hund und keine Katze.  Du kennst doch den neuesten Modetrend.“
„Das ist doch nicht dein Ernst! Nein, nein und nochmals nein! Nur über meine Leiche! Da mach ich nicht mit.“
„Komm, stell dich nicht so an! Die meisten Nachbarn haben schon einen!“
„Was interessieren mich die Nachbarn! Ich will nicht! Ich will in meinem Haus keinen Menschen haben! Die sind gefährlich und ich muss nicht jeden Modetrend mitmachen. Wir haben sie nicht in die letzten Ecken des Planeten vertrieben, damit wir sie uns jetzt wieder in unsere Wohnungen holen.“
„Die Kinder wollen aber nichts anderes! Ein kleines süßes Menschlein, eines für jedes Kind. Ich denke ein kleines, weißes Menschlein mit blauen Augen für den Jungen und ein kleines Schwarzes mit Wuschelkopf für die Tochter. Alle ihre Freunde haben eines! Nur wir nicht!“
„Nein! Nein! Nein! Die Menschen sind gefährlich! Vielleicht noch nicht, wenn sie klein sind, aber sobald sie ausgewachsen sind, werden sie unberechenbar. Gerade in dieser feierlichen Zeit denken wir an die Zeit, an der wir versuchten diesem Planeten die Zivilisation zu bringen. Diese primitive Spezies stellte sich uns in den Weg und es forderte viele Opfer, bevor wir unsere Lebensgrundlagen sichern konnten. Und die Waffen, die sie gegen uns einsetzten, brachten unsere Vorväter an den Rand einer Niederlage. Heute sind sie da, wo sie hingehören.“
„Sie haben uns damals doch selber gerufen. So erklären sie es in der Schule – immer wieder Signale in den Raum geschickt.“
„Da siehst du, dumm sind sie auch noch! Wir hätten die Erde früher oder später auch selber entdeckt.“
„Man kauft doch nicht irgendeinen Wilden aus den Bergen. Wir suchen uns einen Menschen von einem guten Züchter. Die werden dort auf Friedfertigkeit gezüchtet, alles andere ist verboten.“
„Trotzdem kommt mir kein Mensch ins Haus! Von mir aus, ein Krokodil oder ein Hund – aber kein Mensch!“
„Mein Liebling! Reg dich wieder ab. Wenn er uns nicht gefällt, dann geben wir ihn einfach zurück oder ins Tierheim.  Und wenn er aggressiv wird, dann lassen wir ihn kastrieren, dann werden die meisten wieder ruhig. Denk drüber nach! Lass uns jetzt schlafen und morgen reden wir weiter. Gute Nacht mein Schatz!“
„Gute Nacht!“
©MichaelPeters