Wias friaras wor im Wittelsbacher Land!
Wos derma, wens Viech krank werd?
"Wie in der Menschenheilkunde, so spielt auch in der Tierheilkunde das Abbeten eine große Rolle, ebenso verhüten manche zu besonderen Zeiten vorgenommenen Handlungen Krankheiten und Unglück. Abbeten kann man das „Grimmat“ der Pferde, die sog. Leiste (oft faustgroße Verknöcherungen am Hals der Rinder), Blähungen usw. Gibt man den Tieren am Karsamstag unter dem Glorialäuten ein wenig Grünzeug in den Barren, so bekommen sie das ganze Jahr keine Blähungen. Kastanien, in der Zeit der „Frauendreistigkeit“ (vom 15. August bis 8. September) gesammelt und aufbewahrt, helfen, mit Brot umwickelt und den Tieren gegeben, für das Grimmat. Wird ein Schwein gekauft, so muß der Verkäufer eine handvoll Streu mitgeben, damit das Tier nicht zeitlang bekommt. Auch muß er dem Käufer einen „Nickel“ (10 Pfennig Münze - a Zehnal) schenken, welchen dieser dann in den Opferstock wirft: unterläßt man dies, so hat man mit dem gekauften Schwein kein Glück, es gedeiht nicht oder verendet.“
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