Mittwoch, 5. April 2017

Pfarrer Peter Hackenschmidt aus Sielenbach

Die Reformation im Wittelsbacher Land 

 

Die Reformation ging nicht spurlos am Wittelsbacher Land vorbei. Der Sielenbacher Pfarrer Peter Hackenschmidt sprach sich in seinen Gottesdiensten vehement gegen das Wallfahrtswesen aus, das sich in dieser Zeit oft in übersteigerter Form zeigte. Inchenhofen gehörte damals zu den sechs wichtigsten Wallfahrten in Bayern. Über den Heiligen Leonhard urteilte der Sielenbacher Pfarrer, er sei „so wol ain pueb gwet", gerade wie er selbst. Genauso sprach er sich gegen den Reliquienkult aus, wie man ihn in den Klöstern Hohenwart und Altomünster und im Besonderen in Andechs, dem Ort der Augsburger Bistumswallfahrt, ausübte. Die Reliquien seien keine Heiltümer, vor denen mit „Schinderbeinen“ zu knien müsse, sondern „Schelmpain", abergläubischer Spuk. So mutig wie der Pfarrer predigte, war es nur eine Frage der Zeit bis die Obrigkeit darauf reagierte.
 
„Herrn H. Peter Hackenschmidt und h. Wolfg. Grasmayr (Pfarrer in Walkertshofen) sind bede als mit der Lutherei verdacht von den furstcn fenatelich angenommen und peinlich befragt worden!" 
 
Das heißt beide wurde gefoltert, mit dem Ergebnis, daß Hackenschmidt nach seiner Freilassung aus dem Münchener Falkenturm nicht nach Sielenbach zurückkehren durfte. Er schwor am 6. März l526 die Urfehde und damit seinen früheren Überzeugungen ab. Er versicherte Konrad Schaider, dem Pfarrer an der Frauenkirche München, nie mehr vom rechten Glauben abzuweichen. Vermutlich war dies der Grund warum er sein Sympathisieren mit der neuen Lehre nicht mit dem Tode bezahlte.
 
 

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