Alte Sitten und Gebräuche im Wittelsbacher Land
Ein Fest für das junge Volk war der
15. Juni, der Sankt Veitstag. Die Knaben veranstalteten an diesem Tag
das „Veitsbrennen“. Mit einem Leiterwagerl ausgerüstet zogen sie
in Gruppen kreuz und quer im Dorf herum. Sie machten vor jedem
Anwesen Halt und sangen, nicht für jedes Ohr war es ein Wohlklang,
Verse deren Refrain forderte: „Baurn. Baurn, Scheita raus!
D`Scheita muassma zammaklaum, olle Jor vui raus, olle Jor a Loch
raus!“ oder auch: „Heiliga Sankt Veit, huif uns bittn uma Scheit,
huif uns bittn uma Boschn, unsa Feia is valoschn!“ Manche Bauern
waren als Geizhälse verschrien, was die Burschen aber nicht davon
abhielt ihre Sprüchlein aufzusagen. Gingen die Jungen leer aus,
sangen sie beim weiterziehn: „Heiliga Sankt Viets, beim ….baurn
kriagn ma ni(e)x!“
Haben die Jungen genug Holz beisammen,
so errichten sie auf einer Wiese vor dem Dorf einen großen
Scheiterhaufen errichtet und zünden ihn an. Wenn das Feuer langsam
heruntergebrannt ist und sie die großzügigen Bauern gelobt und die
Geizhälse verschrien haben, geht es langsam wieder nach Hause.
Besonders zünftig war es, wenn noch jemand ein paar Kannen Bier
organisieren konnte. „Des woar a scheens Feir!“ erzählen sie
sich die Wochen hernach und freuen sich aufs nächste Jahr.
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