Alte Sitten und Gebräuche im Wittelsbacher Land
Da es im Sommer auf dem Land von
morgens bis abends viel Arbeit gibt, bleibt den Menschen wenig Zeit
für Feste und Lustbarkeiten. Dafür wird aber das Erntefest, das
„Einkemmat“ oder die „Habernacht“ umso heftiger gefeiert.
„Einkemmat“ nennt man es deshalb, weil das Getreide vollständig
eingebracht ist und „Habernacht“, weil auch der Hafer vom Feld
herunter ist, wenn ansteht an einem Samstag im frühen Herbst das
Fest zu feiern. Die Bauern schlachten dazu ein Schwein und auch
anderes Fleisch ist in ausreichender Menge vorhanden. Nach einem
ausgiebigen Abendschmaus wird musiziert. Tische und Bänke werden zur
Seite gerückt und der Tanz beginnt. Das dauert dann meistens bis zum
nächsten Morgen. Am nächstem Tag, dem Sonntag, bekommt jeder der
Dienstboten sein ihm zustehendes Erntegeld. Dies Geld wir dann meist
am wenig später stattfindenden Bartholomäus Markt in Aichach
verjubelt. Die Burschen nehmen ihre Mädel mit in die Stadt und
verleben dort, an den Marktständen und in den Wirtshäusern, ein
paar unbeschwerte Stunden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen