Geschichten aus dem Wittelsbacher Land
Eine Jetzendorfer Sage aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges aus „Altbayrischer Sagenschatz“
In Jetzendorf ist eine Weibsperson mit
ein paar Laib Brot und einem Krug mit Wasser vor den Schweden ins
Beinhaus geflüchtet und hat dort so lange ihr Leben gefristet, bis
man keinen Laut im Orte mehr gehört hat. Als sie wieder
hervorgekrochen, war kein Mensch mehr am Leben, so daß sie unter den
Dorflinden sich niedersetzte und ausweinte: „Wär ich doch gleich
im Totenhäusl geblieben!“ Endlich findet sie unter den Leichen vor
ihrem Zaun den jungen Schmiedesohn, der noch ein wenig atmete, sie
brachte ihn zu sich, und von den paar Leuten stammt die ganze
Einwohnerschaft ab.
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