Friedl, Friedl – geig`, geig`!
Eine Inchenhofener Volkssage
Man erzählt sich über den
Friedl folgendes: Vor langer, langer Zeit lebte in Inchenhofen ein Mann,
Friedl mit Namen, der wegen seines schlechten Lebenswandels in
schlechtem Rufe stand und dessen Seele dem Teufel verschrieben war. Als
er starb und seine Leiche beerdigt werden sollte, vermochte nicht einmal
ein Gespann von zwölf starken Pferden diese von der Stelle zu bewegen.
Nun begann ein Klostergeistlicher den bösen Geist zu beschwören. Erst
nach großen Schwierigkeiten gelang es dem frommen Mönch, ihn in eine
Flasche zu bannen. Jetzt verbrachte man mühelos den Friedl in der
Flasche in das Bannholz und vergrub sie in der sogenannten Friedlgrube.
Wer auf dem Fußweg zur Ölmühle den Wald durchquert, kommt an dieser
sagenhaften Grube, in der zur Sommerzeit die schönsten Beeren reifen,
vorbei. Ruft man nun mit lauter Stimme: Friedl, Friedl – geig`, geig`!,
so ertönt sogleich eine wundersame Melodie, die Friedl auf seiner Geige
spielt, und der Rufer wird von ihr so sehr bezaubert, dass er jegliche
Richtung im Wald verliert, sich verirrt und nicht mehr heraus findet.
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