Wias friaras wor im Wittelsbacher Land!
Aus dem Mirakelbuch von Inchenhofen
Im Jahre 1422
„Des Wohledel und Gestrengen Herrn
Hansen Gumppenbergers von Rehling, auch Wohledel Gemahl, erzählt uns
mit glaubwürdiger Beweisung, daß, als Ernest und Heinrich Herzogen
in Bayern, Herzog Ludwig mit Kriegsmacht überzogen, ihren Weg samt
völligen Soldateska neben Scherneck, ihrem Schloß, auf Friedberg zu
nehmen, alles ausraubten und weggriffen, haben sie auch auf ihre
dreißig Stück Vieh, daß man da weidete, gestoßen und
weggetrieben, welches, als mit eigenen Augen traurig ersehen und
andere Hilf nicht gewußt, sei sie auf die Knie niedergefallen, St-
Leonhard mit inbrünstigem Gebet inniglich angerufen durch Gelübde,
das beste Stück Vieh und ein „Schineysen“ zu seinem Gotteshaus
in Inchenhofen zu bringen. Nach diesem sei sie kaum vom Gebet
aufgestanden, habe sie mit Freuden gesehen, daß die Soldaten
berührtes Vieh hinter ihnen gelassen, so sie wieder zu Händen
genommen. Deswegen sie „allhero schuldige Satisfaction“ zu tun,
kommen, wie geschehen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen