Dienstag, 18. Oktober 2016

Das alte Weberhandwerk im Wittelsbacher Land

Klack, klack, klack, zweimal leicht und einmal hart - das waren die Geräusche meiner Kindheit, wenn der Schuss in der Kette ans Gewebe geschlagen wird.

http://www.augsburg.tv/mediathek/kategorie/im-wittelsbacher-land/video/im-wittelsbacher-land-handweberin-und-repair-cafe/

Draußen war es schon dunkel, meine Mutter saß im Webstuhl und arbeitete. Der große Werkstattofen wummerte und ich hockte vor dem Radio und hörte Jeremias Schrumpelhut, anschließend gabs noch das Betthupferl. Später, als ich der Aufregung gewachsen zu sein schien, kam noch „Gestatten, mein Name ist Cox“ hinzu. Danach gings ins Bett. Wenn ich ins Magische Auge des Röhrengeräts starrte, hoffte ich immer dort etwas von den Geschichten erkennen zu können, denen ich lauschte. Einige Nachbarn hatten immerhin schon ein Schwarz-Weiß-Gerät und da konnte man Fernsehen, Fury und Lassie, später Flipper. Aber ich saß bei meiner Mutter im Webraum und das war auch schön. Wir hatten noch ein Radiogerät in der Küche und einen Plattenspieler im Wohnzimmer, nur so gemütlich wie im Webraum war es dort nicht.

Diese Gedanken kommen bei mir hoch, wenn ich mir diesen wunderbaren Film über die Weberei anschaue, die heute meine Schwägerin weiterführt.

Handweberei Peters in Aichach

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