Die Geschichte des Wittelsbacher Landes reicht in die Zeit der Römer und der Kelten zurück. Die Geschehnisse, die die Region prägen, waren oft mit Gewalt und Krieg verbunden: Der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach und die Ermordung des deutschen Königs und Sohn Kaiser Barbarossas, Philipp von Schwaben, in Bamberg - die Verwüstungen des 30-jährigen Krieges, um nur wenige zu nennen - Stoff für Romane ohne Ende.
Dienstag, 31. Januar 2017
Montag, 30. Januar 2017
Eine Maß Bier
Aber war das immer so?
Bis 1811 waren im Königreich Bayern
für eine Maß unterschiedliche Mengen definiert (beispielsweise in
Würzburg 1,17 Liter). Diese wurden mit 1,069 Litern Inhalt
(„bayerische Maß“) vereinheitlicht und damit annähernd dem
historischen bayerischen Maß von 50 Karlskubikzoll, also 1072,327 ml
angepasst. 1871 wurde die Maß mit der Gründung des Deutschen Reichs
auf das metrische Einheitensystem umgestellt und endgültig auf genau
einen Liter festgelegt.
Dass as Bier am Oktoberfest jeds Jor
deira werd, woas a jeda, oba das des scho voa 150 Jor ogfanga hod,
das auf oamoi weniga drin wor ina Maß, des habds ned gwusst!
Sonntag, 29. Januar 2017
Samstag, 28. Januar 2017
Aus dem Miraclebuch der Wallfahrtskirche Herrgottsruh in Friedberg
Oft war ihr Zustand so hoffnungslos,
dass man keine Heilung zu erwarten konnte und die Angehörigen die
Erlösung durch einen baldigen Tod erbaten: „Das Eheweib des Jacob
Pußjäger von Inningen „ware 17 Jahr an einer Kötten angelegt
…Nach gethanen Gelübd ist der Mann erhört wordten, indem Gott das
Weib von diser Welt abgefordert, und also disem grossen Creuz eine
End gemacht“ wurde. Wie manch anderer hat auch dieser Mann die
Ketten nach Herrgottsruh gebracht und als Opfer in der
Wallfahrtskirche aufgehängt.
Oiso brutal sans scho gwen unsere
Vorväter!
Freitag, 27. Januar 2017
Donnerstag, 26. Januar 2017
Der Donnerstag
Wias friaras wor im Wittelsbacher Land!
Die Wochentage im Glauben des Volkes oder Aberglauben
Wie auch am Mittwoch sollte am
Donnerstag nichts wichtiges unternommen werden, da er als besonders
unheilvoll gilt.
Es ist der Tag des germanischen Gottes
Donar, wie er im südgermanischen Sprachraum hieß. Im hohen Norden
nannten ihn die Germanen Thor. Donar, „der Donnerer“, ist wie
sein Vater Wotan eine Gestalt mit vielen Eigenschaften und bekommt in
der Überlieferung der nordischen Mythologie mehrere Rollen und
Aufgaben zugesprochen.
So ist er einerseits ein strahlender
Held und Kriegsgott, andererseits ist er auch der Gott des Wetters
und Gewitters und aufgrund dessen für Seefahrervölker, wie die
Wikinger von großer Bedeutung. Donar steht für die germanischen
Bauern als Gott des Wachstums und der Ernte.
Mit seinem Hammer Mjöllnir wird Donar
als Wettergott in seinem gepanzerten Wagen dargestellt. Den Wagen
ziehen seine zwei Ziegen namens Zähneknisterer und Zähneknirscher.
Sein Wahrzeichen, der Hammer, gilt als
Symbol für rechtliche Angelegenheiten, heute noch bei Gericht und
bei Auktionen. Deshalb war der Donnerstag auch Gerichtstag, ein Tag
an dem man Verträge abschloss oder heiratete. Der Begriff
„aufgedonnert“ leitet sich ebenfalls davon ab – an diesem
germanischen Feiertag zog man seine besten Kleider an.
Mittwoch, 25. Januar 2017
Dienstag, 24. Januar 2017
Friedberger Mühlen
Im Wittelsbacher Land gab es in der Vergangenheit entlang der Bäche und Flussläufe zahlreiche Mühlen. In Friedberg findet man entlang der Friedberger Ach alleine fünf davon.
Das Bild zeigt die Bennomühle in der Achstraße im Jahr 1925. Seit dem 15. Jahrhundert bis heute dreht sich dort wortwörtlich alles ums Getreide. Sicher ist dann der Badermeister Simon Schenk auf seinen Reisen nach Augsburg daran vorbei gekommen. Scheinbar hat er aber nicht weiter darauf geachtet.
Montag, 23. Januar 2017
Sonntag, 22. Januar 2017
Ausblick
Wollt ihr wissen, wo sich unserer Aichacher Badermeister und Kriminalist Simon Schenk gerade herumtreibt?
Mal wieder in Augsburg um einen Mord in Aichach aufzuklären! Er steckt schon wieder tief im Schlamassel und ist auf der Suche nach der Augsburger Mikwe, dem jüdischen Tauchbad in dem sich die Gläubigen nach ihrem Ritus von Unreinheiten reinwuschen. Darauf geht auch die christliche Taufe zurück.
Nachdem 1438 der Rat der Stadt Augsburg alle Juden der Stadt auf alle Zeiten aus ihren Mauern verbannt hat, treibt sich in den folgenden Jahren in den verlassenen Häusern allerlei Gesindel herum. Simon hofft dort dem Verbrecher auf die Spur zu kommen.
Wie es weiter geht weiß ich auch noch nicht. Nur soviel kann ich schon verraten. Die Schwierigkeiten in denen der Badermeister sind nichts gegen das, was noch auf ihn zukommen wird. Wenn ihr mehr wissen wollt, müsst ihr euch leider noch eine Weile gedulden.
Samstag, 21. Januar 2017
Freitag, 20. Januar 2017
D Schui aufm Land – sis Winta worn
Wias friras wor im Wittelsbacher Land!
Nachrichten von dem deutschen
Schulwesen im Königreiche Bayern, 1. Jahrgang 1803
„Die Kinder aus dem Weiler
Gartelsried, Landgerichts Aichach, besuchten die Pfarrschule zu
Tandern, die eine halbe Stunde von Gartelsried entlegen ist, bei
günstiger Witterung immer sehr fleißig. Tiefer Schnee und
ungebahnte Wege machten ihnen im heurigen Winter den fortgesetzten
und ununterbrochenen Schulbesuch unmöglich. Was Rats also? - Die
gute Sache findet immer ihre Freunde. Zwei rechtschaffene,
edeldenkende Bauern, Johann Ertl und Georg Sedlmayr, bespannten
wechselweise große Holzschlitten, packten alle Schulkinder ihres
Weilers darauf und führten sie in die Schule. Nach vollendetem
Unterrichte holten sie mit freudigster Bereitwilligkeit ihre kleinen
Nachbarn wieder aus der Schule ab und lieferten sie ihren Eltern zu.
Der Weg wurde zwar von Zeit zu Zeit gangbarer; aber doch war er immer
noch für Kinder mit einigen Beschwerden und Gefahren
verbunden. Da
trat ein anderer Schulfreund auf, ein sogenannter Gütler des
nämlichen Weilers, Johann Georg Hübsch mit Namen, - selbst Vater
zweier hoffnungsvoller Knaben – und nahm das Geschäft eines
Anführers und Begleiters über sich, ging vor den Kindern her,
bahnte ihnen den Weg, trug die Kleinen über Sümpfe und Gräben zur
Schule, und mit der nämlichen Vatersorge begleitete er seine kleine
Karawane nach geendeter Schule wieder nach Hause. Dieser nämliche
Bauersmann überzeugte sich durch seine eigenen Kinder, daß sie in
der neu eingerichteten Schule zu Tandern allerlei angenehme und
nützliche Dinge lernen. Der sehnlichste Wunsch, wenigstens Lesen zu
können, bewog den schon fast 40jährigen Mann, sich vom Ortskaplane
ein taugliches Anfangsbüchlein zum Lesenlernen zu erbitten und lernt
nun – unter Anleitung seines größeren Sohnes, eines Schülers von
Tandern – einstweilen die Anfangsgründe zum Lesen, bis er es durch
seinen rastlosen Eifer und Fleiß dahin bringt, die dasige
Feiertagsschule mit anderen erwachsenen Leuten besuchen und weiter
fortrücken zu können.“
Das Ganze
erinnert den Homunculus an Peter Rosseggers Roman „Als ich noch ein
Waldbauernbub war“.
Donnerstag, 19. Januar 2017
Mittwoch, 18. Januar 2017
Die Raubritter von Eisenhofen
Geschichten aus dem Wittelsbacherland
Die Herren von Eisenhofen bei
Odelzhausen waren im weiten Umland gefürchtet. Nicht nach der
ehrlichen Bewirtschaftung ihres Besitztümer stand ihnen der Sinn.
Ulrich von Eisenhofen machte im Jahr 1404 bei Odelzhausen den
Handelsweg von München nach Augsburg unsicher. Der Pfleger
(Vertreter des Herzogs) von Dachau versuchte dem Treiben ein Ende zu
setzen, insbesondere nachdem der Eisenhofer einen aus Tübingen
stammenden Gesandten des Württemberger Grafen überfallen hatte. Von
den untereinander in ständigem Streit liegenden bayrischen Herzögen
konnte er keine Hilfe erwarten, deshalb wandte er sich an den Rat der
Stadt München. Es könne doch nicht sein, dass sie es zulassen den
Handelsweg zwischen München und Augsburg veröden zu lassen. Die
Münchner scheinen ihn aber mit seinem Ersuchen im Regen stehen
gelassen haben.
Ein noch üblerer Raubritter muss ein
Ritter gleichen Namens, Ulrich von Eisenhofen, gewesen sein. Er
streunte durch die Lande und trieb sein Unwesen. Eines Tages fiel er
den Männern des Eichstätter Bischofs in die Hände, dem er auch
übel mitgespielt hatte. Nachdem er die Urfehde schwor und damit
jeder Fehde mit dem Bischof abschwor, entließ dieser ihn am 14.
April 1420 aus seinem Kerker. Außerdem musste er dem Bischof eine
Bauernstelle bei Dietenhausen überschreiben. Später stand er in
Diensten des Münchner Herzogs, denn im Bayrischen Krieg brauchte man
Männer, die das Schwert führen konnten und da interessierte deren
Vergangenheit nicht.
Georg der Eisenhofer von Odelzhausen,
ein dritter des Stammes, stand für ein anderes Rittertum. Nachdem
er im Jahr 1396 einen Gegner im Turnier in München einen Gegner
namens Hanns von Welchs, der ihn schon oft gereizt hatte, mehr
absichtlich als versehentlich getötet hatte, überkam ihn später
die große Reue. Er wollte die Tat sühnen. Im Jahr 1406 stiftet er
in Odelzhausen eine tägliche Messe. Später tritt er als Laienbruder
ins Kloster der Augustiner Chorherren in Indersdorf ein und lebt dort
seine letzten neun Jahre. Als im Jahr 1430 der schwarze Tod sein
Leichentuch über Bayern wirft, holt er sich in Indersdorf 100 und in
München 3000 Seelen. Auch Georg von Eisenhofen fällt der Pest zum
Opfer.
Dienstag, 17. Januar 2017
Montag, 16. Januar 2017
Der Mittwoch
Wias friaras wor im Wittelsbacher Land!
Die Wochentage im Glauben des Volkes oder Aberglauben
Beim Namen Mittwoch ist die Erinnerung
an die germanische Götterwelt verloren gegangen. Ursprünglich war
es der Tag des germanischen Hauptgottes Wotan, wie er in den
südgermanischen Sprachen genannt wurde oder Odin, wie er im Norden
hieß. Den ursprünglichen Namen findet man noch im Englischen als
Wednesday oder im Plattdeutschen als Wunsdag. Der germanische
Mythologie entsprechend, zieht Wotan und sein Heer der gewaltsam oder
unglücklich ums Leben gekommenen Seelen, mit den Herbst- und
Winterstürmen in der wilden Jagd über den Himmel.
Der Mittwoch galt im Volksglauben als
Unglückstag. Er war der Hochzeitstag für stille Hochzeiten (zum
Beispiel für „gefallene Mädchen“). Wotan galt auch als
Wettergott, weshalb der Tag in Beziehung zu bösem Zauber gebracht
wurde. An ihm fahren die Hexen aus. An einem Mittwoch soll Judas
Ischariot Jesus verraten haben, deshalb darf an diesem Tag nichts
wichtiges unternommen werden.
Sonntag, 15. Januar 2017
Die Cholera im Jahr 1854
Geschichten aus dem Wittelsbacher Land
Der Aichacher Stadtpfarrer Konrad
Danhauser beschreibt die Folgen der Epidemie:
„Aichach blieb von dieser Krankheit
verschont, nur zwei Fremde, welche krank von Inchenhofen hierher
gefahren wurden, starben im Krankenhaus. Diese Krankheit lehrt beten.
Aichachs sämtliche Einwohner, ohne Unterschied des Standes, begaben
sich am Sonntag, den 3. September 1854 nachmittags in feierlicher
Prozession von der Pfarrkirche aus zur St. Sebastians-Kapelle und
beteten den Rosenkranz und Litanei. Auch fanden mehrere Wochen
hindurch alle Abende Rosenkranzgebete in der Pfarrkirche statt,
welche zahlreich besucht wurden. In dem Landgerichtsbezirk Aichach
können ungefähr 50 Menschen an der Cholera gestorben sein.
Aindling, Todtenweis, Hollenbach, Igenstetten, Altomünster,
Rudersberg wurden insbesonders heimgesucht.“
Samstag, 14. Januar 2017
Freitag, 13. Januar 2017
Der Tod kam zu Besuch
Unheimliche Geschichten aus dem Wittelsbacher Land
Es hieß, in Hollenbach geht es um! Gar
unheimlich war den Dörflern die Wirtschaft, die „Beim Lechner“
hieß. Des öfteren betrat ein unbekannter Gast das Haus und wenn
jemand hinzu kam, war die Gaststube leer. Eines Tages kam es, dass
der Wirt, der zugleich eine Landwirtschaft betrieb, krank in seiner
Kammer unter dem Dach darnieder lag. Zu dieser Zeit tauchte der
unheimliche Fremde mit mehreren Reitern und einer großen, schwarzen
Kutsche erneut auf. Die Knechte und Mägde waren gerade beim Essen
und der Pferdeknecht, der über die Störung nicht gerade erfreut
war, wollte hinausgehen und ausspannen. Er sah in den Augenwinkeln
einen dunklen Schatten die Stiege hinauf huschen. Als er den Hof
betrat war die Kutsche verschwunden und der Bauer verschied zur
selben Stunde. Später erzählten sich die Leut, dass die Reiter mit
der schwarzen Kutsche die Seele des Bauern mit sich genommen hätten.
Donnerstag, 12. Januar 2017
Mittwoch, 11. Januar 2017
Lebten im Mittelalter Juden im Wittelsbacher Land?
Im 14. Jahrhundert leistete die von den
Juden entrichtete Steuer einen großen Beitrag zur Finanzierung der
Haushalte der Fürsten und des Reiches. In Aichach wurde in dieser
Zeit im Schnitt jährlich 90 Pfund Pfennige abgeführt, davon
entfielen 40 Pfund auf die Stadtsteuer, 40 Pfund Stadtgericht, 8
Pfund Judensteuer und 2,5 Pfund Marktzoll. Das Steueraufkommen von
Friedberg betrug um 1340 20 Pfund, von Schrobenhausen 48 Pfund und
Altomünster 18 Pfund. Hier sieht man auch die wirtschaftliche
Bedeutung Aichachs als Handelszentrum in dieser Zeit.
Aus der Höhe der Judensteuer kann man
schließen, dass im 14. Jahrhundert drei oder vier jüdische Familien
in Aichach lebten. Die Aichacher Fernhändler boten ihnen die
Existenzgrundlage. Da im Dreißigjährigen Krieg die meisten
Dokumente des Stadtarchivs vernichtet wurden, existieren keine
genaueren Angaben mehr. Das Steueraufkommen wurde jedoch in den
Herzogsstädten erfasst. Die Judensteuer wurde vom Herzog für den
Schutz der freien Religionsausübung erhoben, außerdem durften sie
die Angelegenheiten die ihre Gemeinde betrafen durch einen eigenen
Judenmeister regeln. Während es in vielen großen deutschen Städten
im 14. Jahrhundert zu Pogromen kam, in Augsburg wurden 1349 mehr als
100 Juden ermordet, hat es in Aichach keine Verfolgung gegeben.
Dienstag, 10. Januar 2017
Montag, 9. Januar 2017
Der Dienstag
Wias friaras wor im Wittelsbacher Land!
Die Wochentage im Glauben des Volkes oder Aberglaubens
Der Dienstag, der Tag des germanischen Ziu Kriegs- und Gerichtsgott ist eine gute Wahl für Rechts- und Vertragsangelegenheiten, für Hochzeiten, Dienstantritt und auch für Zauberkuren. Im Schwäbischen nennt man ihn auch Ziestag, in der niederdeutschen Sprache Thingstag, der Tag an dem der Thing – das Gericht – tagte. Im angelsächsischen Sprachraum heißt der Tag bekanntlich Thuesday.
Ziu oder Tyr ist eine sehr alte germanische Gottheit und tritt regional unter verschiedenen Namen auf. Ursprünglich war Tyr der Hauptgott der Germanen und der Mittelpunkt ihrer religiösen Welt. Nach der Verdrängung Tyrs durch Wotan verbleibt dem einstigen Hauptgott die Rolle als Gott des Rechtes sowie als Beschützer des Thing und er bleibt Kriegsgott. Außerdem verkörpert Tyr wie kein zweiter die Tugenden Tapferkeit, Mut und Treue.
Sonntag, 8. Januar 2017
Samstag, 7. Januar 2017
7. Januar 1388
Historischer Tageskalender für das Wittelsbacher Land
Herzog Stephan III errichtete in Aichach eine Salzniederlage. Entlang der Handelsrouten des Salzes, den sog. „Salzstraßen“, wurden für die Zwischenlagerung der Ware Salzniederlagen errichtet und Salzstadel erbaut. Die Salzlieferungen kamen von Hallein über München. Das Niederlags– bzw. Stapelrecht wurde den „Legstätten“ von den Landesherren gewährt. Das Salz musste abgeladen und zum Verkauf angeboten werden. Erst dann durfte es weitertransportiert werden.
Freitag, 6. Januar 2017
Die Sternsinger
Bräuche im Wittelsbacher Land
Zuerst habe ich mich gewundert, weil
ich keine alten Fotos von den Sternsingern fand. Dann bekam ich
heraus das es ein neuer Brauch ist, der erst seit Mitte des letzten
Jahrhunderts gepflegt wird und deshalb gibt es keine Bilder von
früher.
Den Menschen, die sie hereinlassen, singen die Sternsinger ein Lied und sprechen ein Gebet oder sagen Gedichte auf. Dann schreiben sie mit geweihter Kreide C+M+B, verbunden mit der jeweiligen Jahreszahl, an die Haustüren oder die Türbalken zur Segnungdes Hauses. Von diesen Anfangsbuchstaben der Namen Caspar, Melchior und Balthasar leitete man Mitte des 20. Jahrhunderts „Christus mansionem benedicat“ - „Christus segne (dieses) Haus!“ - als christlichen Segensspruch ab. Gesammelt wird heute für Projekte die Kindern in der dritten Welt helfen.
Bis heute wird in ländlichen Gegenden, wie zum Beispiel dem Allgäu, in der Kirche das Dreikönigswasser geweiht, in Erinnerung an die Taufe Jesu im Jordan. Dies Wasser wurde mit einem nur dafür bestimmten Gefäß aus einem fließenden Gewässer entnommen, in der Kirche gesegnet und von den Gläubigen mit nach Hause genommen, dort soll es Schutz vor Unwettern und anderem Unglück gewähren.
In manchen Gegenden wird das Dreikönigssalz geweiht oder hier und da das eigene Haus zum Schutz vor Dämonen ausgeräuchert. Das Dreikönigsfest bildet auch das Ende der unheimlichen Rauhnächte.
Donnerstag, 5. Januar 2017
Oberwittelsbach Kirche
Nachdem im Jahr 1209, als Folge der Ermordung des deutschen Königs Philipp von Schwaben durch den Wittelsbacher Pfalzgrafen Otto, dessen Burg vollständig zerstört wurde, ließ der Bayernherzog Ludwig der Kelheimer aus den Steinen der Festung eine Sühnekapelle auf dem leeren Burgplatz errichten, deren Überreste noch in Form romanischer Rundbögen an den Außenmauern der heutigen Burgkirche zu erkennen sind.
Mittwoch, 4. Januar 2017
Der Lehrer Alois Huber aus Kühbach
Geschichten aus dem Wittelsbacher Land
Nicht alle Lehrer waren so bemüht und
fleißig, wie der Lehrer Ulrich Reiser aus Aichach, über den ich vor Kurzem berichtet habe.
Wir finden eine Anweisung an den
Kühbacher Schulverweser Alois Huber vom 10. Dezember 1845:
„Im Namen seiner Majestät des Königs
von Bayern wird der Schulverweser Alois Huber zu Unterbernbach wegen
ungenügenden Fleißes in seinem Berufe auf die Schulgehilfenstelle
in Sielenbach, königliches Amtsgericht Aichach, mit den Bezügen
seines Vorgängers versetzt und demselben gegenwärtige
Dekretur...... ausgefertigt. Hierbei wird die Erwartung
ausgesprochen, daß Huber an seinem neuen Posten einen größeren
Berufseifer als bisher bethätigen werde, indem er widrigenfalls die
Entlassung vom Schulfach zu gewärtigen hat.“
Streng sans damois gwen de Sittn und
wen da „im Namen seiner Majestät des Königs“ gsagt werd dasd a
faula Hund bist, nachad......
Dienstag, 3. Januar 2017
Montag, 2. Januar 2017
Die Heilige Afra von Augsburg
Heilige im Wittelsbacher Land
Die Heilige Afra ist beben dem Heiligen
Ulrich die Stadtheilige von Augsburg. Die nach ihr benannte Kirche
St. Afra im Felde in Friedberg, vor den Toren Augsburgs, wurde der
Überlieferung nach auf der Stätte ihrer Hinrichtung errichtet.
Historisch gesichert ist die Enthauptung einer Afra in Augsburg
unter Kaiser Diokletian um 304.
Mit drei Gespielinnen richtete sie in Augsburg ein Freudenhaus ein, Bischof Narcissus kehrte während seiner Flucht vor der Diokletianischen Verfolgung, Herberge suchend, unwissend in dieses Haus ein. Afra bereitete ihm ein Mahl und wurde von seinem Tischgebet so erschüttert, dass sie ihm zu Füßen fiel, sich bekehren und taufen ließ. Sie schloss das Bordell, worauf sie von mehreren enttäuschten Augsburgern als Christin angezeigt wurde. Die auch in Augsburg fortschreitende Christenverfolgung brachte sie ins Gefängnis und zur Verurteilung: an einen Baumstamm gebunden, wurde sie um 304 enthauptet - eine ältere Legende erzählt ihre Verbrennung auf dem Lechfeld. Ihre drei Gespielinnen und die Mutter waren auch bekehrt worden, überlebten aber das erste Martyrium und wurden dann zusammen dem Flammentod überantwortet.
Das sind wieder Geschichten, wie sie das Leben schreibt. Also, vor enttäuschten Augsburgern muss man sich in Acht nehmen und wenn man ihnen ein Bordell dichtmacht........
Sonntag, 1. Januar 2017
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