Mittwoch, 18. Januar 2017

Die Raubritter von Eisenhofen

Geschichten aus dem Wittelsbacherland


Die Herren von Eisenhofen bei Odelzhausen waren im weiten Umland gefürchtet. Nicht nach der ehrlichen Bewirtschaftung ihres Besitztümer stand ihnen der Sinn. Ulrich von Eisenhofen machte im Jahr 1404 bei Odelzhausen den Handelsweg von München nach Augsburg unsicher. Der Pfleger (Vertreter des Herzogs) von Dachau versuchte dem Treiben ein Ende zu setzen, insbesondere nachdem der Eisenhofer einen aus Tübingen stammenden Gesandten des Württemberger Grafen überfallen hatte. Von den untereinander in ständigem Streit liegenden bayrischen Herzögen konnte er keine Hilfe erwarten, deshalb wandte er sich an den Rat der Stadt München. Es könne doch nicht sein, dass sie es zulassen den Handelsweg zwischen München und Augsburg veröden zu lassen. Die Münchner scheinen ihn aber mit seinem Ersuchen im Regen stehen gelassen haben. 


Ein noch üblerer Raubritter muss ein Ritter gleichen Namens, Ulrich von Eisenhofen, gewesen sein. Er streunte durch die Lande und trieb sein Unwesen. Eines Tages fiel er den Männern des Eichstätter Bischofs in die Hände, dem er auch übel mitgespielt hatte. Nachdem er die Urfehde schwor und damit jeder Fehde mit dem Bischof abschwor, entließ dieser ihn am 14. April 1420 aus seinem Kerker. Außerdem musste er dem Bischof eine Bauernstelle bei Dietenhausen überschreiben. Später stand er in Diensten des Münchner Herzogs, denn im Bayrischen Krieg brauchte man Männer, die das Schwert führen konnten und da interessierte deren Vergangenheit nicht.

Georg der Eisenhofer von Odelzhausen, ein dritter des Stammes, stand für ein anderes Rittertum. Nachdem er im Jahr 1396 einen Gegner im Turnier in München einen Gegner namens Hanns von Welchs, der ihn schon oft gereizt hatte, mehr absichtlich als versehentlich getötet hatte, überkam ihn später die große Reue. Er wollte die Tat sühnen. Im Jahr 1406 stiftet er in Odelzhausen eine tägliche Messe. Später tritt er als Laienbruder ins Kloster der Augustiner Chorherren in Indersdorf ein und lebt dort seine letzten neun Jahre. Als im Jahr 1430 der schwarze Tod sein Leichentuch über Bayern wirft, holt er sich in Indersdorf 100 und in München 3000 Seelen. Auch Georg von Eisenhofen fällt der Pest zum Opfer.


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