Geschichten aus dem Wittelsbacherland
Die Herren von Eisenhofen bei
Odelzhausen waren im weiten Umland gefürchtet. Nicht nach der
ehrlichen Bewirtschaftung ihres Besitztümer stand ihnen der Sinn.
Ulrich von Eisenhofen machte im Jahr 1404 bei Odelzhausen den
Handelsweg von München nach Augsburg unsicher. Der Pfleger
(Vertreter des Herzogs) von Dachau versuchte dem Treiben ein Ende zu
setzen, insbesondere nachdem der Eisenhofer einen aus Tübingen
stammenden Gesandten des Württemberger Grafen überfallen hatte. Von
den untereinander in ständigem Streit liegenden bayrischen Herzögen
konnte er keine Hilfe erwarten, deshalb wandte er sich an den Rat der
Stadt München. Es könne doch nicht sein, dass sie es zulassen den
Handelsweg zwischen München und Augsburg veröden zu lassen. Die
Münchner scheinen ihn aber mit seinem Ersuchen im Regen stehen
gelassen haben.
Ein noch üblerer Raubritter muss ein
Ritter gleichen Namens, Ulrich von Eisenhofen, gewesen sein. Er
streunte durch die Lande und trieb sein Unwesen. Eines Tages fiel er
den Männern des Eichstätter Bischofs in die Hände, dem er auch
übel mitgespielt hatte. Nachdem er die Urfehde schwor und damit
jeder Fehde mit dem Bischof abschwor, entließ dieser ihn am 14.
April 1420 aus seinem Kerker. Außerdem musste er dem Bischof eine
Bauernstelle bei Dietenhausen überschreiben. Später stand er in
Diensten des Münchner Herzogs, denn im Bayrischen Krieg brauchte man
Männer, die das Schwert führen konnten und da interessierte deren
Vergangenheit nicht.
Georg der Eisenhofer von Odelzhausen,
ein dritter des Stammes, stand für ein anderes Rittertum. Nachdem
er im Jahr 1396 einen Gegner im Turnier in München einen Gegner
namens Hanns von Welchs, der ihn schon oft gereizt hatte, mehr
absichtlich als versehentlich getötet hatte, überkam ihn später
die große Reue. Er wollte die Tat sühnen. Im Jahr 1406 stiftet er
in Odelzhausen eine tägliche Messe. Später tritt er als Laienbruder
ins Kloster der Augustiner Chorherren in Indersdorf ein und lebt dort
seine letzten neun Jahre. Als im Jahr 1430 der schwarze Tod sein
Leichentuch über Bayern wirft, holt er sich in Indersdorf 100 und in
München 3000 Seelen. Auch Georg von Eisenhofen fällt der Pest zum
Opfer.
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