Irgendwie gabs schon immer Ärger mit
dem Zustand der Schulen, heute wie damals – dreckig, kein Geld für
die Bildung aber für alle anderen Sachen. Am 13. 10. 1864 beschwerte
sich der Schulprovisor Gottlieb Metzger (ein Vorfahr von unserm
Landrat?) von Igenhausen in einem Schreiben an das Landgericht
Aichach:
„Die hiesigen Schullokalitäten sind
seit mehr als einem Jahre nicht mehr repariert und überweiselt
worden und befinden sich in einem unappetitlichen und unreinen
Zustand. Nachdem in allen Schulen nach der Vakanz die Schule wieder
begonnen hat, so macht die Gemeinde Igenhausen eine unrühmliche
Ausnahme. Trotzdem die Zeit vorgerückt ist und trotz Aufforderung.
hat die Gemeinde Ig. nichts getan. Es ist alles noch im vorjährigen
Schmutz und Ruin. In diesem Lehrzimmer nun, wo vier nackte Wände und
schmutzige und ruinöse Wände dem Besucher entgegen starren, und das
wie ein Schweinestall im vollsten Sinne des Wortes aussehen würde,
wenn nicht das Kot auf dem Boden vom Unterzeichneten auf eigene
Rechnung entfernt worden wäre, soll der Lehrer der Jugend Sinn für
Reinlichkeit und Ordnung beibringen. In einem Bauernhaus wird
wenigstens einmal im Jahre auf Kirchweih die Wohnung gereinigt und
repariert. Die Gemeindeverwaltung hat das Hüthaus (Haus des
Dorfhirten) heuer herrichten lassen, weiß getüncht und repariert.
Beim Schulhaus aber hat die Gemeinde das verweigert. Es ist das
größte testimonium paupertatis (Armutszeugnis) in Beziehung auf
Sinn, Gefühl für Bildung und Erziehung, das sich die Gemeinde
Igenhausen in ihrem Materialismus ausstellt, daß sie das Hüthaus
verputzen ließ, während der Lehrer in einem rußigen, ruinösen,
unreinen Schulzimmer im vorjährigen Schmutz ein neues Schuljahr
beginnen muß."
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