Unheimliche Geschichten aus dem Wittelsbacher Land
Zwischen Höfarten und Metzenried, wo
der Wald am finstersten und am dichtesten ist, findet ihr den
Höllgraben. Nur wenige Reisende wählten in der alten Zeit ihren Weg
durch den Höllgraben. Vor allem in der Allerseelenzeit geschah es ab
und an, dass der nächtliche Wanderer von höllischem Lärm,
Peitschenknall, Pferdegetrampel, Pferdegewieher, Hundegebell und
wilden Schreien erschreckt wurde. Es war Wotans „Wilde Jagd“, der
unglücklichen, zu früh oder gewaltsam verstorbenen Seelen, die dort
durch die Lüfte brauste. Vor vielen, vielen Jahrzehnten, so erzählte
man es sich in den Dörfern, - musste man sich bei diesem schaurigen
Spuk flach auf den Boden werfen und hoffen, dass die „Wilde Jagd"
ohne Schaden über einen hinwegzog. In Ruppertszell hieß es, dass
ein armer Wicht, der von diesem unheimlichen Zug am Himmel überrascht
wurde, am nächsten Morgen, ohnmächtig auf dem Waldweg aufgefunden
wurde.
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