Geschichten aus dem Wittelsbacher Land
Im Jahr 1720 richteten die Bürger der Oberen Aichacher Vorstadt folgende Beschwerde an den churfürstlichen Rentmeister. (so was wie der Söder heute – Finanzminister)
„Hochedlgebohrnen gnädig hochgebietender Herr! (de Ansproch dad am Söder a gfoin)
Euer Gnaden sollen wir nachgesetzte Beschwerde untertänig gehhorsamst hinderbringen, wasmassen alhier sowohl die Wochen- als Jahrmärkte beständig und zwar schon lange Jahre her in der Untern-Stadt und Vorstadt gehalten werden und hiedurch uns armen Tropfen das Gewerbe ziemlich entzogen und geschmälert wird. Zumahlen nun aber gnädig hochgebietender Herr, wir in den verwiesenen Kriegstroublen ziemlich viel und zwar weit mehr als (Gott vergönns ihnen) die Bürger der Unteren-Stadt und Vorstadt (leider Gott erbarms) ausstehen mußten, da die meisten uns durch den Brand um Haus und Hof, durch die Plünderung aber sämtlich um unsere Armut gekommen sind. Also würde es hoffentlich das Recht und die Billigkeit erfordern, daß gleichwohl zur besseren Beförderung unseres Gewerbes eine Gleichheit gemacht werden soll, da die in der Unteren-Stadt und Vorstadt ohne dem durch die Schrannen (Getreidemarkt) und die Zufuhr einen ziemlichen Nutzen, den wir entbehren müssen, haben, wie es auch stadtbekannte ärgerliche Sache ist, daß diese Zeit her der Schweinemarkt just vor und neben der hl. Geistspitalkirche angehalten, und das Gotteshaus dadurch verunehret wird.
Demnach an Euer Gnaden unsere sämtlichen untertänigsten Bitten hiemit gerichtet, daß durch hochgnädige Gewalt quartalsweiseabwechslungsweise die Wochenmärkte in der Oberen Stadt, gleichfalls die Jahrmärkte abwechslungsweise, der Veit- und Bartolomä-Markt in einer, und der Simonis- und Judä-Markt in der anderen Vorstadt gehalten werden möchte, damit wir ziemlich und zum Teil in Grund und Boden verderbte arme Bürger gleichwohl auch hiedurch einen Genuß und Verbesserung unseres Gewerbs haben, mithin uns von den Schulden etwas wiederum emporschwingen können, wie nun solches hoffentlich die höchste Billigkeit ist, also kein zu gnädiges Erhören. Beharrlich und der hohen Huld und Gnaden empfehlen sich damit untertänigst gehorsamst Euer Gnaden
17. September 1720
Sämtliche Bürgerschaft in der Oberen Stadt und Vorstadt allhier zu Aichach
Euer Gnaden sollen wir nachgesetzte Beschwerde untertänig gehhorsamst hinderbringen, wasmassen alhier sowohl die Wochen- als Jahrmärkte beständig und zwar schon lange Jahre her in der Untern-Stadt und Vorstadt gehalten werden und hiedurch uns armen Tropfen das Gewerbe ziemlich entzogen und geschmälert wird. Zumahlen nun aber gnädig hochgebietender Herr, wir in den verwiesenen Kriegstroublen ziemlich viel und zwar weit mehr als (Gott vergönns ihnen) die Bürger der Unteren-Stadt und Vorstadt (leider Gott erbarms) ausstehen mußten, da die meisten uns durch den Brand um Haus und Hof, durch die Plünderung aber sämtlich um unsere Armut gekommen sind. Also würde es hoffentlich das Recht und die Billigkeit erfordern, daß gleichwohl zur besseren Beförderung unseres Gewerbes eine Gleichheit gemacht werden soll, da die in der Unteren-Stadt und Vorstadt ohne dem durch die Schrannen (Getreidemarkt) und die Zufuhr einen ziemlichen Nutzen, den wir entbehren müssen, haben, wie es auch stadtbekannte ärgerliche Sache ist, daß diese Zeit her der Schweinemarkt just vor und neben der hl. Geistspitalkirche angehalten, und das Gotteshaus dadurch verunehret wird.
Demnach an Euer Gnaden unsere sämtlichen untertänigsten Bitten hiemit gerichtet, daß durch hochgnädige Gewalt quartalsweiseabwechslungsweise die Wochenmärkte in der Oberen Stadt, gleichfalls die Jahrmärkte abwechslungsweise, der Veit- und Bartolomä-Markt in einer, und der Simonis- und Judä-Markt in der anderen Vorstadt gehalten werden möchte, damit wir ziemlich und zum Teil in Grund und Boden verderbte arme Bürger gleichwohl auch hiedurch einen Genuß und Verbesserung unseres Gewerbs haben, mithin uns von den Schulden etwas wiederum emporschwingen können, wie nun solches hoffentlich die höchste Billigkeit ist, also kein zu gnädiges Erhören. Beharrlich und der hohen Huld und Gnaden empfehlen sich damit untertänigst gehorsamst Euer Gnaden
17. September 1720
Sämtliche Bürgerschaft in der Oberen Stadt und Vorstadt allhier zu Aichach
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen