Donnerstag, 29. September 2016

Der Schatz in der Hundehütte

Geschichten aus dem Wittelbacher Land



1882 wurde die Sparkasse Altomünster gegründet und bereits 1885 fand der erste Versuch statt, die Bank um ihre Einlagen zu erleichtern.


Am 25. Juli 1885 in aller Herrgottsfrühe stürmte der Altomünsterer Kaufmann und Kassoer der Sparkasse Joseph Arzberger in die Aichacher Wohnung des Bezirksamtsmanns. Ganz außer Atem meldete er, dass in der Nacht jemand, den in seinem Wohnzimmer stehenden, Tresor vermutlich mit einem Nachschlüssel geöffnet und alle Wertpapiere und alles Bargeld geraubt hätte? Auf der Rückfahrt nach Altomünster kam dem Bezirksamtmann und dem verzweifelten Bankbeamten bereits Sedlmair der Bürgermeister des Ortes entgegen. Er berichtete, dass man auf der Wiese die Kassette mit den Kommunalobligationen, Hypothekenbriefen und Sparbüchern gefunden habe. Der Dieb hatte nur Interesse am Bargeld gehabt und das war für die Bank zu verschmerzen. Er erbeutete 2545 Mark. Werte in Höhe von über 30000 Mark hatte der Einbrecher zurückgelassen.

Nachdem der Verdacht zuerst auf einen ortsansässigen Schlosser gefallen. Dann stellte sich jedoch heraus, dass der Täter einer war, der im Haus Arzberger aus und ein ging. Der Kaufmann besaß damals die Altomünsterer Jagd und hatte den 29-jährigen Christian T. aus Bettenhausen als Jagdgehilfen und Jäger angestellt. Der Jagdgehilfe besaß das Vertrauen Arzbergers und verkehrte in dessen Haus. Er kannte sich im Haus seines Jagdherren aus und konnte deshalb unbemerkt einen Schlüsselabdruck anfertigen. Nach anfänglichem Leugnen gestand Christian T. die Tat und verriet das Geldversteck in der Hütte des Jagdhundes. Über 200 Mark in Gold, Silber und 2300 Mark in Wertpapieren hatte der Hund bewacht. Die weiteren Ermittlungen brachten noch mehr über den Dieb ans Tageslicht. Er war bereits wegen einiger Gewalttaten vorbestraft. In seiner kurzen Ehe mit einer Arztwitwe hatte er 12000 Mark verjubelt.

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