Samstag, 23. April 2016

Aus dem Mirakelbuch von Inchenhofen

Wias friaras wor im Wittelsbacher Land!


Aus dem Mirakelbuch von Inchenhofen


Im Jahr 1384

„Berthold Fischer von Weilheim wurde wegen falschen Würfelspiels zu Landsberg am Lech in Haft genommen und zum Ertränken verdammt. Nach ausgesprochenem gerichtlichen Urteil nimmt ihn der Scharfrichter zu Händen, eilt der Lechbrücke zu, bindet ihm mit starken Stricken Hände und Füße zusammen, „raidlte auch solche mit einem Prügel wohl“ und wirft ihn angesichts dreihundert Personen in den Lech. In dieser äußersten Not ruft Berthold zu St. Leonhard aller Betrübten Zuflucht und Hilf, die er auch, wiewohl unwürdig, doch notdürftiger bald erfahren, dann gleich, als er in das Wasser kommen, sind die Stricke wunderlich aufgegangen, der Prügel davon „gerunnen“ und er eine halbe Stunde auf dem Wasser „geschwummen“. Als solches von der Obrigkeit gesehen, ließ sie ihn erneut gefangen nehmen. Herzog Stephan von Bayern, ein Förderer von St. Leonhard, schenkte ihm gnädig das Leben.“

Ja, ja, der Heilige Leonhard! Man bezeichnet ihn auch als Kettenheiligen, was diese Geschichte belegt. St. Leonhard ist ebenfalls der Schutzpatron des Viehs im Stall und des wunderbaren Bayernlandes, manche nennen ihn sogar den bayrischen Herrgott!

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