Donnerstag, 27. April 2017

Donnerkraut - Das Geheimnis des Juden Typsiles

Liebe auralux, vielen Dank für die Rezension meines Typsiles:

"Ein Bader mit kriminalistischen Spürsinn löst mit Beharrlichkeit einen verzwickten Dreifachmord.

Eine kurzweilige und interessante Lektüre, absolut empfehlenswert für alle die gerne einmal in andere Zeiten abtauchen."

Dienstag, 18. April 2017

Der Herr Baron hat ein Wildschwein gewonnen

Über das Nymphenburger Pferderennen berichtet die Augsburger Ordinari-Postzeitung:

„München, den 23. Juli 1779: Unter den 34 bei dem Freirennen zu Nymphenburg den 20. des Monats vorhanden gewesenen Pferden sind die Preise an die nachstehenden Eigentümer zu teil geworden, wie. . der 8., ein Wildschwein dem Titl. Herrn Baron von Gumppenberg von Pöttmeß....
Die ausgesteckte Rennbahn doppelt gemessen, beträgt einen Weg von 2 Stunden 44' und dieser war in weniger denn 16 Min. durchloffen."
 
 

Sonntag, 16. April 2017

Erdbeben in Sielenbach

Am 10. September 1774 spürte man in Sielenbach zwischen 6 und 7 Uhr abends ein Erdbeben. Vier Maurergesellen, die auf dem Kirchturm arbeiteten, kletterten so schnell es ging herunter und liefen davon. Später berichteten sie, der Turm habe geschwankt wie ein Schiff. Der Pfarrer, der sich zur selben Zeit auf dem Friedhof aufhielt, bemerkte nichts von den Erschütterungen. Demgegenüber erklärte der Aichacher Gerichtsschreiber Johann Paul von Stadler, dass seine Standuhr an der Wand gewackelt hätte. 


Freitag, 14. April 2017

Safran aus Oberbernbach

Der Bernbacher Pfarrer Lukas Friedrich Wagner gibt im Jahr 1784 den Dörflern bekannt, dass man bei ihm die echte Wiener Safran Zwiebel erwerben könne, hundert Stück zu 3 Gulden. Sie bekämen von ihm auch eine ausführliche Beschreibung wie sie anzubauen, zu trocknen und das wertvolle Gewürz zu gewinnen sei. Was daraus geworden sei, kann ich euch nicht sagen, aber mir ist nichts davon bekannt, dass der Safrananbau eine Oberbernbacher Spezialität geworden wäre.

Mittwoch, 12. April 2017

Die sieben Quellen

Unheimliche Geschichten aus dem Wittelsbacher Land


Auf dem sagenumwobenen Rehlinger Kirchberg wurde im Jahre 1793, die dem hl. Vitus und der hl. Katharina geweihte Pfarrkirche, errichtet. Nach einer dieser Sagen lebten in Rehling einst sieben Bauern, deren Geiz seinesgleichen in der ganzen Gegend suchte. Sie besaßen in der Bauerngasse sieben große Höfe. Deren Besitzer waren sehr reich und geizig. Die Taglöhner, die Knechte und Mägde die bei den Bauern schuften mussten, hatten sehr unter diesen Geizkragen zu leiden. Der Hunger ging bei ihnen um und satt wurden sie nur selten. Arbeiten jedoch sollte ein jeder für zwei. Für ihre Hartherzigkeit mussten die Bauern schwer büßen. Nach ihrem Tode fanden sie keine Ruhe finden. Ihre Geister gehen bis zum heutigen Tage um. Alle hundert Jahre bringen die sieben ruhelosen Seelen die Mauer des Kirchbergs zum Einsturz. In den Jahren 1746, 1846 und 1946 stürzte die Umfassungsmauer ein. Im Jahr 1946 entdeckte man beim Wiederaufbau sieben Quellen. 


Dienstag, 11. April 2017

11. April 1800

Historischer Tageskalender für das Wittelsbacher Land

 
An diesem schicksalhaften Tag, einem Karfreitag, brannten in Aindling 44 Häuser ab. Das Feuer brach um 10.45, während sich die meisten Gläubigen zum Karfreitagsgottesdienst in der Kirche aufhielten, im Oberbräu aus.
 
 

Sonntag, 9. April 2017

Das Birnbäumchen auf dem Lechfeld

Geschichten aus dem Wittelsbacher Land

 
Die Gelehrten streiten sich bis heute darüber, an welchem Ort im Jahr 955 die so geschichtsträchtige Schlacht auf dem Lechfeld eigentlich stattgefunden hat. Dabei ist die Lösung so einfach. Seit Menschengedenken wächst an dem Ort, an dem Kaiser Otto die Ungarn vernichtend schlug, ein Birnbäumchen. Ein unbekannter Ritter pflanzte nach den blutigen Geschehnissen an der Stelle des Gemetzels ein Birnbäumchen, an der sich das Lager der Ungarn befand. Der Sage nach soll der Baum jedes Jahr blühen, aber nie Früchte tragen. Erst wenn die Gefahr aus dem Osten das Reich erneut bedrohen würde, solle der Baum Birnen tragen. 
 
 

Freitag, 7. April 2017

Der Geist in der Flasche

Unheimliche Geschichten aus dem Wittelsbacher Land


In Rehling erzählte man sich, dass in der alten Zeit ein Geist umging und den Dörflern übel mitspielte. Als die Menschen nicht mehr wussten, wie sie sich helfen sollten, baten sie den Pfarrer um Hilfe. Er allein konnte den Geist nicht bannen. Sechs erfahrene Patres waren nötig um den Geist einzufangen. Mit viel Mühe, Gebeten und mit einem geheimnisvollen Ritual gelang es ihnen den Spuk in eine Flasche zu sperren. Aber noch war die Arbeit nicht getan: einen Wagen und 16 Pferde brauchte man, um ihn abzutransportieren. Die Flasche wurde im nahen Wald viele Fuß tief vergraben. 


Mittwoch, 5. April 2017

Pfarrer Peter Hackenschmidt aus Sielenbach

Die Reformation im Wittelsbacher Land 

 

Die Reformation ging nicht spurlos am Wittelsbacher Land vorbei. Der Sielenbacher Pfarrer Peter Hackenschmidt sprach sich in seinen Gottesdiensten vehement gegen das Wallfahrtswesen aus, das sich in dieser Zeit oft in übersteigerter Form zeigte. Inchenhofen gehörte damals zu den sechs wichtigsten Wallfahrten in Bayern. Über den Heiligen Leonhard urteilte der Sielenbacher Pfarrer, er sei „so wol ain pueb gwet", gerade wie er selbst. Genauso sprach er sich gegen den Reliquienkult aus, wie man ihn in den Klöstern Hohenwart und Altomünster und im Besonderen in Andechs, dem Ort der Augsburger Bistumswallfahrt, ausübte. Die Reliquien seien keine Heiltümer, vor denen mit „Schinderbeinen“ zu knien müsse, sondern „Schelmpain", abergläubischer Spuk. So mutig wie der Pfarrer predigte, war es nur eine Frage der Zeit bis die Obrigkeit darauf reagierte.
 
„Herrn H. Peter Hackenschmidt und h. Wolfg. Grasmayr (Pfarrer in Walkertshofen) sind bede als mit der Lutherei verdacht von den furstcn fenatelich angenommen und peinlich befragt worden!" 
 
Das heißt beide wurde gefoltert, mit dem Ergebnis, daß Hackenschmidt nach seiner Freilassung aus dem Münchener Falkenturm nicht nach Sielenbach zurückkehren durfte. Er schwor am 6. März l526 die Urfehde und damit seinen früheren Überzeugungen ab. Er versicherte Konrad Schaider, dem Pfarrer an der Frauenkirche München, nie mehr vom rechten Glauben abzuweichen. Vermutlich war dies der Grund warum er sein Sympathisieren mit der neuen Lehre nicht mit dem Tode bezahlte.
 
 

Sonntag, 2. April 2017

Die Burg Schaidbach

Im Jahr 1393 kam es zum Streit zwischen dem Ingolstädter Herzog Ludwig dem Gebarteten und dem Münchner Herzog Johann. Der Münchner schickte seine Soldaten ins Wittelsbacher Land, in dem sie plünderten und brandschatzten. Friedberg wurde belagert, erobert und zerstört. An den Aichacher Mauern bissen sich die Münchner die Zähne aus. Dafür verheerten sie das Umland. In Unterschneitbach stand zu jener Zeit eine feste Burg, in der sich Kaiser Ludwig in seiner Regierungszeit des öfteren aufhielt. Diese wurde vermutlich während dieses Kriegszugs zerstört. Danach ist nur noch von einem Burgstall die Rede.

Die Burg lag auf einem Hügel in einer Schleife der Paar. Im Jahr 1840 würde der Hügel abgetragen und damit sumpfige Paarwiesen aufgefüllt. Wenige Scherben und Münzen wurden dabei gefunden. Das ist halt auch typisch, wie man mit der Geschichte umgeht.