Freitag, 6. Januar 2017

Die Sternsinger

Bräuche im Wittelsbacher Land


Zuerst habe ich mich gewundert, weil ich keine alten Fotos von den Sternsingern fand. Dann bekam ich heraus das es ein neuer Brauch ist, der erst seit Mitte des letzten Jahrhunderts gepflegt wird und deshalb gibt es keine Bilder von früher.

Die Tradition des Dreikönigsingens geht auf mittelalterliche Heischebräuche zurück, die den Leuten die Gelegenheit boten sich in der kalten Jahreszeit ein Zubrot und einen Zehrpfennig zu erbetteln. Dies Brauchtum wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts wiederbelebt und vor allem in katholischen Gemeinden des deutschsprachigen Raums praktiziert.


 Den Menschen, die sie hereinlassen, singen die Sternsinger ein Lied und sprechen ein Gebet oder sagen Gedichte auf. Dann schreiben sie mit geweihter Kreide C+M+B, verbunden mit der jeweiligen Jahreszahl, an die Haustüren oder die Türbalken zur Segnungdes Hauses. Von diesen Anfangsbuchstaben der Namen Caspar, Melchior und Balthasar leitete man Mitte des 20. Jahrhunderts „Christus mansionem benedicat“ - „Christus segne (dieses) Haus!“ - als christlichen Segensspruch ab. Gesammelt wird heute für Projekte die Kindern in der dritten Welt helfen.

Bis heute wird in ländlichen Gegenden, wie zum Beispiel dem Allgäu, in der Kirche das Dreikönigswasser geweiht, in Erinnerung an die Taufe Jesu im Jordan. Dies Wasser wurde mit einem nur dafür bestimmten Gefäß aus einem fließenden Gewässer entnommen, in der Kirche gesegnet und von den Gläubigen mit nach Hause genommen, dort soll es Schutz vor Unwettern und anderem Unglück gewähren.

In manchen Gegenden wird das Dreikönigssalz geweiht oder hier und da das eigene Haus zum Schutz vor Dämonen ausgeräuchert. Das Dreikönigsfest bildet auch das Ende der unheimlichen Rauhnächte.

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