Dienstag, 22. November 2016

Der Schäfflertanz

Geschichten aus dem Wittelsbacher Land


Bekannt ist der Tanz der Münchner Schäffler, die ihn nachweislich das erste Mal im Jahr 1702 aufführten. Herzog Wilhelm IV gestattete den Münchner Schäfflern das Recht diesen Tanz alle sieben Jahre aufzuführen. Nach 1830 verbreitete sich dieser Brauch durch wandernde Schäfflergesellen im oberbayrischen Raum, so auch im Wittelsbacher Land in Mering und in Aichach. In Aichach als Stadt der Brauereien hatten die Schäffler, die Fässer herstellten und reparierten, ein gutes Auskommen. Heutzutage ist diese Tradition, außer in München, in Vergessenheit geraten.


Vermutlich im 19. Jahrhundert entstand die Legende, der Tanz wäre in München zum Gedenken an die Pestepidemie des Jahres 1517 aufgeführt worden. Diesen Ausbruch der Pest hat es im Jahr 1517 vermutlich nicht gegeben. Den Zünften war aber jeder Grund recht um ein „zünftiges“ Fest zu feiern. Diese ausschweifenden Festivitäten waren der Obrigkeit meist ein Dorn im Auge und so mussten halt fromme oder irgendwelche anderen Gedenktage oder -jahre herhalten.

Das Bild stammt aus dem Jahr 1900 und zeigt die Aichacher Schäffler vor dem Rathaus.

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