Donnerstag, 10. November 2016

Eine Jetzendorfer Sage

Geschichten aus dem Wittelsbacher Land


Eine Jetzendorfer Sage aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges aus „Altbayrischer Sagenschatz“


In Jetzendorf ist eine Weibsperson mit ein paar Laib Brot und einem Krug mit Wasser vor den Schweden ins Beinhaus geflüchtet und hat dort so lange ihr Leben gefristet, bis man keinen Laut im Orte mehr gehört hat. Als sie wieder hervorgekrochen, war kein Mensch mehr am Leben, so daß sie unter den Dorflinden sich niedersetzte und ausweinte: „Wär ich doch gleich im Totenhäusl geblieben!“ Endlich findet sie unter den Leichen vor ihrem Zaun den jungen Schmiedesohn, der noch ein wenig atmete, sie brachte ihn zu sich, und von den paar Leuten stammt die ganze Einwohnerschaft ab. 


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