Donnerstag, 4. August 2016

Das Aichacher Freibad


Jetzt sind Ferien und hoffentlich bleit es schön warm. Wer nicht in Urlaub fährt, geht ins Freibad. 

Die Aichacher besaßen seit 1931 eins. 1961 dann wurde anstelle des mit Holz eingefassten Beckens ein neues aus Beton errichtet. Ich kann mich schwach daran erinnern, dass meine große Schwester mich mit ins alte Freibad genommen hat.

Zur Zeit in der meine historischen Romane spielen, haben die meisten Menschen nur gebadet, wenn sie zufällig in die Paar gefallen sind. Baden galt damals als extrem ungesund. Der einfache Mann glaubte, durch das Waschen zerstört man den schützenden Film der Haut. Die Pest, so dachten die Leute, dringt über Miasmen - üble Dünste - in den Körper ein und tötet die Menschen.

Für den Helden meiner Geschichten, den Badermeister Simon Schenk, war das ein Problem. Er schleppte vom Brunnen auf dem Stadtplatz das Wasser heran, erwärmte es und niemand kam. So musste er seinen Lebensunterhalt vor allem mit Zähneziehen und Haareschneiden bestreiten. Er hätte ja gerne ein paar hübsche Bademägde eingestellt, wie es die Bader in Augsburg machten. Die hätten den Kunden schon die Angst vor den Miasmen ausgetrieben. Aber diese Rechnung hatte er ohne seine Frau und den Herrn Pfarrer gemacht.

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