Donnerstag, 25. August 2016

Die Habernacht

Alte Sitten und Gebräuche im Wittelsbacher Land 

 

 

Da es im Sommer auf dem Land von morgens bis abends viel Arbeit gibt, bleibt den Menschen wenig Zeit für Feste und Lustbarkeiten. Dafür wird aber das Erntefest, das „Einkemmat“ oder die „Habernacht“ umso heftiger gefeiert. „Einkemmat“ nennt man es deshalb, weil das Getreide vollständig eingebracht ist und „Habernacht“, weil auch der Hafer vom Feld herunter ist, wenn ansteht an einem Samstag im frühen Herbst das Fest zu feiern. Die Bauern schlachten dazu ein Schwein und auch anderes Fleisch ist in ausreichender Menge vorhanden. Nach einem ausgiebigen Abendschmaus wird musiziert. Tische und Bänke werden zur Seite gerückt und der Tanz beginnt. Das dauert dann meistens bis zum nächsten Morgen. Am nächstem Tag, dem Sonntag, bekommt jeder der Dienstboten sein ihm zustehendes Erntegeld. Dies Geld wir dann meist am wenig später stattfindenden Bartholomäus Markt in Aichach verjubelt. Die Burschen nehmen ihre Mädel mit in die Stadt und verleben dort, an den Marktständen und in den Wirtshäusern, ein paar unbeschwerte Stunden.

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