Sonntag, 8. Mai 2016

St. Leonhard und das geraubte Vieh

Wias friaras wor im Wittelsbacher Land!


Aus dem Mirakelbuch von Inchenhofen


Im Jahre 1422


„Des Wohledel und Gestrengen Herrn Hansen Gumppenbergers von Rehling, auch Wohledel Gemahl, erzählt uns mit glaubwürdiger Beweisung, daß, als Ernest und Heinrich Herzogen in Bayern, Herzog Ludwig mit Kriegsmacht überzogen, ihren Weg samt völligen Soldateska neben Scherneck, ihrem Schloß, auf Friedberg zu nehmen, alles ausraubten und weggriffen, haben sie auch auf ihre dreißig Stück Vieh, daß man da weidete, gestoßen und weggetrieben, welches, als mit eigenen Augen traurig ersehen und andere Hilf nicht gewußt, sei sie auf die Knie niedergefallen, St- Leonhard mit inbrünstigem Gebet inniglich angerufen durch Gelübde, das beste Stück Vieh und ein „Schineysen“ zu seinem Gotteshaus in Inchenhofen zu bringen. Nach diesem sei sie kaum vom Gebet aufgestanden, habe sie mit Freuden gesehen, daß die Soldaten berührtes Vieh hinter ihnen gelassen, so sie wieder zu Händen genommen. Deswegen sie „allhero schuldige Satisfaction“ zu tun, kommen, wie geschehen.“

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