Freitag, 3. Juni 2016

Fensterln in der Seelenzeit

Unheimliche Geschichten aus dem Wittelsbacher Land


Vor vielen Jahren stand der Simmerl bei einem Bauern in Affing als Knecht in Diensten. In der Allerseelenzeit konnte er dem Drang nicht widerstehen, sein Gschpusi zu sehen, mit der er ein Kind zusammen, aber noch nicht Gottes Segen für diese Verbindung erhalten hatte. Der Bäuerin gelang es nicht ihn zurückhalten, weil sich so etwas in der Allerseelenzeit nicht schickt. Doch der Simmerl lachte nur und machte sich mit seinem Radl auf den Weg. 

Auf halbem Weg nach Petersdorf, beim Wirt "Zum Ochsentreiber", verfolgte ihn, die Dunkelheit hatte bereits eingesetzt, plötzlich ein Licht. Hielt er an, blieb auch das Licht stehen; radelte er schneller, verfolgte es ihn auch mit großer Eile. Der kalte Schauer zog ihm über den Rücken und er kehrte um.wurde aber auch hier weiterhin von Das Licht verfolgt in weiterhin, bis er zum Hof seines Bauern zurückgekehrt war. Er weckte die Bäuerin und erzählte ihr, mit vor Angst schlotternden Gliedern von dem merkwürdigen Erlebnis. Der geläuterte Simmerl schwor hoch und heilig, nie mehr in der Seelenzeit zum Fensterln fahren zu wollen.

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