Mittwoch, 6. Juli 2016

Die schwankenden Lichter von Ebenried

Unheimliche Geschichten aus dem Wittelsbacher Land


„Einmal ging auch ein abergläubischer Ebenrieder mit seiner Ehegesponsin, ziemlich schwer mit Alkohol aufgeladen, nach Hause. Da sahen sie über das Moos Lichter, die nach oben und unten schwankten.
„Sieh, so müssen die armen Seelen umherwandern, bis sie zur ewigen Ruhe kommen“, sagte der Alte. Eigentümlicherweise bewegten sie sich auf die beiden zu. Als sie fast ganz nahe waren, fielen die beiden vor Angst sich bekreuzigend auf die Knie. Es geschah ihnen aber nichts; denn es waren zwei Pfarrermägde von Haunswies mit zwei Laternen, die für die Lehrersgattin die Hebamme von Affing holten. Seitdem hat man wenig mehr vom Geisterspuk in der Mandling und die Schule bemüht sich, jede Erscheinung mit gesunden Sinnen und nicht mit Furcht und Gruseln oberflächlich zu betrachten und zu beobachten.

(Hauptlehrer J. Deinböck, Haunswies aufgezeichnet 1914)

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