Freitag, 15. Juli 2016

Unglück in Affing

Geschichten aus dem Wittelsbacher Land


Am 5. Oktober 1787 nachmittags um halb vier Uhr wurde der Geistliche Rat und Kanonikus Kollmann zu Affing erschossen. Ein paar Tage zuvor wurde er vom ältesten Sohn des Baron Leyden mit Fuchsschrot, welches vom Boden aufspritzte, leicht verwundet, sodass er am 5. Oktober, wo er getötet worden ist, nur um das Schloss zu Affing herum zu pirschen gesinnt war. Er war mit seiner Flinte schon bei der Tür, als er sich nochmals umwandte, und das Fräulein von Leyden erblickte, wie es eben mit einer Flinte tändelte. Er kehrte um, zeigte ihr, wie sie die Flinte anlegen und zielen musste. Indem er dies tat, neigte er sich gegen das Rohr, lehrte das Fräulein immer, wie es die Flinte nach seinem Kopf richten musste, falls sie ihn treffen wollte, und endlich sagte er, sie sollte losdrücken. Sie tats und Kollmann war tot. Das Schrot fuhr ihm hinter dem Ohr durch den Kopf, daß das Gehirn wegspritzte.

In dem Augenblicke, da der Schuss vor über war, trat Baron Leyden, der Vater, ins Zimmer und sah seinen Freund, mit dem er, und der mit ihm dreißig Jahre seine Schicksale und Empfindungen teilte, im Blute liegen!! - Kollmann war ein außerordentlich geschickter, verständiger und fleißiger Mann, den jeder Verständige ehrte und liebte.

Requiescat in Pace!

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